Berggeflüster: Eine Reihe zu den berühmtesten Bergen in der Schweiz, Deutschland und Österreich - der Grossglockner

Von: Anne Hörz 23.03.2018 09:35
Berggeflüster: Eine Reihe zu den berühmtesten Bergen in der Schweiz, Deutschland und Österreich - der Grossglockner

Heute - der Großglockner. Er ist mit seinen 3798 Metern der höchste Berg Österreichs - doch erst seit dem Ersten Weltkrieg: Zuvor überragte der Ortler ihn um knapp 107 Meter, doch dieser wurde nach Beendigung des Krieges an Italien angeschlossen und so entpuppte sich der Glockner langsam als das Wahrzeichen Österreichs.

Lage und Fakten des Großglockners:

Der Großglockner gilt als einer der bekanntesten Berge der Ostalpen und bildet die höchste Spitze des sogenannten Glöcknerkamms. Sein pyramidenförmiger Gipfel ragt weit über die anderen hinaus und seine markante Spitze lockt zahlreiche begeisterte Bergsteiger an. Auf der linken Seite des hohen Gipfels schmiegt sich der sogenannte Kleinglockner, weshalb die beiden oftmals als Doppelgipfel bezeichnet werden. Dieser Doppelgipfel markiert nicht nur die Bundeslandgrenze zwischen Tirol im Südwesten und Kärnten in Nordosten, seine Flanken bilden ebenso das Herzstück des Nationalparks Hohen Tauern. In seinen Ausläufen befindet sich ausserdem der Petzer, der längste Gletscher der Ostalpen – also ein durchaus attraktives Ziel für Abenteuerlustige und Naturliebhaber.
Die scharfen Umrisse verdankt der hohe Berg seinem Gestein – er wird schließlich nicht umsonst „schwarzer Berg“ genannt. Der raue Schiefermantel lässt den ganzen Bergkegel schwarz erscheinen und durch die steilen Kanten hat der Schnee keine Möglichkeit sich an der Bergwand festzusetzen. Wer die Bergwände erstmal erklommen und den Gipfel bezwungen hat, wird jedoch mit einer atemberaubenden Aussicht von über 200 Kilometer belohnt. Bis nach Regensburg und Böhmerwald im Norden und der Poebene im Süden reicht der Blick, und ihm sind keine Grenzen gesetzt.
Doch woher kommt eigentlich der ungewöhnliche Name Großglockner? Zum einen steht der früher genutzte Name Glocknerer in Verbindung mit der Ähnlichkeit zu einer Glocke, doch zum anderen sucht eine Hypothese aus dem 15. Jahrhundert die Verbindung in der Bezeichnung Glogge. Dies steht für die mit Glocken ausgestatteten Leithammel, die, wie der grösste Berg Österreichs auch, als eine Art Anführer für ihre „Herde“ galten.

Besteigungsgeschichte:

Heute kann der Großglockner stolze 5000 Gipfelbesteigungen pro Jahr verzeichnen, doch die Erstbesteigung ist schon einige Jahrhunderte her. 1790 organisierte der neu nach Kärnten berufene Kurfürst Franz II. Xaver von Salm-Reifferscheidt-Krautheim eine Erstbesteigung des hohen Österreichischen Gipfels. Er wurde einerseits von wissenschaftlicher Neugier getrieben und andererseits von der Mont Blanc Besteigung, wenige Jahre zuvor, angespornt. Der erste Besteigungsversuch fand im August 1790 statt, doch aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse konnte lediglich der Kleinglockner bestiegen werden. Ein knappes Jahr später wurde ein zweiter Versuch gestartet – und er gelang am 29. Juli 1800. Leider ist bis heute unklar, wer als erstes den Gipfel erklomm, doch mit großer Wahrscheinlichkeit waren es einfache Leute wie Zimmerer oder Bauern, die das Gipfelkreuz zwischen Schnee und Eis errichteten. Die im Expeditionsbericht genannten Führer der Besteigung waren unteranderem Franz Viertahler, Ulrich Schiegg und Valentin Stanig – sie galten lange Zeit als die ersten Bezwinger des (knapp) 4000ers.


Falls Sie nun Lust bekommen haben, den imposanten Gipfel zu bezwingen, muss Vorsicht walten, denn alle Wege zum Gipfelkreuz sind anspruchsvoll und ausschließlich für erfahrene Bergsteiger geeignet. Bei jeder Route sind Kletterpartien mit dabei und die Rutschpartie über Eis, Schnee und Fels hat es wirklich in sich. Wenn Sie als eher unerfahrener Bergsteiger ebenfalls die Abenteuerlust packt, können wir Sie jedoch trösten: es werden viele geführte Touren zum Gipfel angeboten, damit der atemberaubende Berg in Sicherheit genossen werden kann.

Viel Spass bei Ihrer nächsten Bergbesteigung

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