Berggeflüster Watzmann – das Wahrzeichen der Berchtesgadener Alpen

Von: Anne Hörz 13.09.2018 11:23

Zwischen Dachstein und Zugspitze reckt sich der dritthöchste Berg Deutschlands gen Himmel – der Watzmann. In seiner Wildheit wurde er über die Jahrzehnte zu einem der prominentesten Bergmassive auf deutschem Boden, doch nicht nur seine ungestüme Höhe, sondern auch seine sagenumwobene Form machen den Watzmann einzigartig und lassen ihn zu einer Art Wahrzeichen des Berchtesgadener Lands werden. Lesen Sie selbst, was über den Watzmann alles geflüstert wird...

Lage, Flora und Fauna

Der heutige Berg unseres Berggeflüsters besteht aus drei Bergteilen: die Mittelspitze, die Südspitze und das Hocheck und alle drei werden über den Watzmanngrat zu einem Hauptgipfel verbunden. In der Watzmann-Mittelspitze gipfelt der höchste Punkt des bekannten Kalksteinmassivs und mit seinen 2713 Höhenmetern überblickt der Watzmann ganz Oberbayern. Doch in der wilden oberbayrischen Landschaft steht das Kalkmassiv des Watzmanns nicht alleine da. Östlich des Hauptgipfels tritt der kleine Watzmann oder die sogenannte Watzmannfrau aus dem Schatten Ihres Mannes und östlich der Mittelspitze stehen die sogenannten Watzmannskinder in Reih und Glied.

Aufgrund der grossen Höhenunterschiede des Watzmannmassivs könnten Flora und Fauna des beeindruckenden Kalkgesteins vielfältiger nicht sein. In den Ausläufen des Watzmanns finden Sie bunte Buchen-und Mischwälder vor, während Sie kurz vor der Baumgrenze, wenn Sie dem Gipfel entgegenklettern, durch dichte Nadelwälder wandern. Auch an der wunderschönen Blumenvielfalt können sich Bergbegeisterte vor allem im Frühling und im Herbst erfreuen. Denn die Farbenpracht des Watzmanns reicht von dem rosa Alpenveilchen über die weisse Schneerose und die pinke Clusius-Schlüsselblume bis hin zum zartblauen Tauernblümchen. Doch nicht nur an der bunten Blumenwelt können Sie sich erfreuen, auch die Tiere sind vielfältig und zahlreich am Watzmann vertreten. Neben öfter gesehenen Tieren wie dem Reh oder dem Murmeltier können Sie auch Alpensteinbock, Alpensalamander und den Steinadler bewundern.
Wissenswertes: Der Watzmann ist Teil des offiziellen Logos des Landkreises Berchtesgadener Land und auch die Privatkäserei hat sich 1968 den Watzmann als Markenlogo schützen lassen. Die Oberbayern sind also sichtlich stolz auf Ihr massives, schönes Wahrzeichen.

Sage und Mythos

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Im Jahre 1881 wurde die berüchtigte und gefährliche Ostwand des Watzmanns erstmals von Johann Grill – genannt der Kederbacher – bezwungen. Ihm zu Ehren wird die von ihm genutzte Route heute auch der Kederbacher-Weg genannt.
Lange bevor Johann Grill die Ostwand bezwang gewann jedoch die sogenannte Watzmannsage an Popularität und diese hält sich ebenfalls bis heute. Die Sage besagt, dass einst der König Watze mit seiner Frau und Kindern in seinem Herrschaftsgebiet über Jahre hinweg Angst und Schrecken verbreitete. Als der König eines Tages mit seinem Pferd eine arme Bauernfamilie zertrampelte, verfluchte Ihn die Bäuerin, dass Gott die Königsfamilie zu Stein verwandeln möge – und in einem Feuerwerk aus Lava wurde die Familie tatsächlich zu Stein. Wer ganz genau hinschaut entdeckt aus der Sicht von Norden, in einer Reihe von links nach rechts die Watzmannsfrau, die Kinder und rechts den grossen Watzmann.

Routenvorschlag

Der Watzmann, sowie seine restliche „Familie“ erfreut sich generell grosser Beliebtheit und viele Touristen und Bergsteiger bezwingen täglich das Kalksteinmassiv. Die Route gehört jedoch zu den anspruchsvollsten in Oberbayern und bedarf einiger Vorbereitung und Training. Die gut 10 stündige Tour sollte also nicht unterschätzt werden und Sie sollten fit und erfahren sein.
Der meist gewählte Besteigungsweg führt in drei Etappen über den Gipfel zurück ins Wimbachgries. Gestartet wird die Tour vom Watzmannshaus aus und von dort wird zu dem 2651 Meter hochgelegenen Hocheck weitergewandert. Nach dem Hocheck wird die Mittel- und die Südspitze überschritten die sich auf 2713 und 2712 Metern über dem Meer befinden. Nach dem atemberaubenden Gipfelerlebnis erfolgt von den meisten Bergsteigern der Abstieg über das Wimbachgries, aber Vorsicht: die sandigen Schluchten haben es in sich, vor allem nach einem gut 9 stündigen, anstrengenden Marsch.

Wir hoffen Wir konnten Ihnen das Geflüster des Watzmanns näherbringen und vielleicht hat der ein oder andere Bergbegeisterte sein nächstes Wanderziel hiermit gefunden.

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Tags: Berggeflüster