Kleines Wanderschuh-Lexikon: Die richtigen Wanderschuhe zur Eröffnung der Wandersaison

Von: Anne Hörz 18.04.2018 13:47
Kleines Wanderschuh-Lexikon: Die richtigen Wanderschuhe zur Eröffnung der Wandersaison

Wenn die Krokusse und Schlüsselblumen ihre Blüten öffnen, die ersten grünen Knospen an den Bäumen zu erkennen sind und die Luft wieder nach Frühling riecht ist die Wandersaison eröffnet. Doch was, wenn die geliebten Schuhe der letzten Saison kaputt sind oder einfach nicht mehr bequem sitzen wollen? Wir möchten Ihnen mit diesen Tipps Hilfestellung zur perfekten Wanderschuhwahl leisten.

Die Suche nach dem perfekten Schuh - Tipps während des Einkaufs:

Ob wasserfest, Leder, Synthetik, leicht und biegsam oder schwer und robust – die Varianten des perfekten Wanderschuhs sind zahlreich. Doch eigentlich ist es egal, welcher Art der beliebten Freizeitbeschäftigung sie nachgehen, die Schuhe sollten einige Kriterien erfüllen und Ihre Füsse müssen sich in ihrer neuen Umgebung wohlfühlen.
Der Schuh Ihrer Wahl sollte unbedingt ein griffiges Profil besitzen, da die Sohle so vor Abstürzen bewahren kann. Auch sollten Sie im Schuhgeschäft auf jeden Fall die Teststrecken mit verschiedenen Untergründen ausprobieren, damit sich Ihr Fuss an den Schuh gewöhnt und Sie Bergab nicht nach vorne rutschen und die Zehen gequetscht werden. Ein weiterer wichtiger Tipp ist die Einkaufszeit: gehen Sie nachmittags oder abends einkaufen, da zu diesem Zeitpunkt Ihre Füsse bereits etwas grösser geworden sind, wie das bei längeren Touren ebenfalls der Fall ist. Wenn Sie morgens einkaufen, sind Ihre Füsse kleiner und Sie könnten auf dem Berg eine schmerzende Überraschung erleben. Ebenfalls Schmerzen können die falschen Socken verursachen, denn die richtigen Wandersocken sind mindestens genauso wichtig wie der Schuh selbst. Die ideale Socke hält die Füsse trocken und verhindert so das Rumrutschen im Schuh. Des Weiteren polstert sie den Fuss und bewahrt Sie so im besten Falle vor Blasen.
Doch wie muss ein Wanderschuh eigentlich sitzen?
Der Schuh Ihrer Wahl sollte am wichtigsten guten Fersenhalt bieten, jedoch sollte mindestens ein halber Zentimeter Platz zwischen Zeh und Schuh sein, damit es beim Wandern nicht zu eng wird, wenn die Füsse durch die Wärme anschwellen. Fragen Sie im Geschäft am besten nach unterschiedlichen Weiten, da Hersteller wie z.B. Lowa Wanderschuhe in verschiedenen Breiten anbietet.
Tipp: Am besten laufen Sie die frisch gekauften Wanderschuhe ein, bevor Sie auf grosse Tour gehen, da sich die Füsse erst an den Schuh gewöhnen müssen. Es könnte sonst zu Blasen und anderen Schmerzen kommen.

Vier Arten von Wanderschuhen:

1. Alround-Wanderschuh (Kategorie A)
Dieser Wanderschuh eignet sich für leichte Wanderungen im Flachland oder Mittelgebirge. Auch für Trailrunning oder die sonntägliche kleine Wanderung ist er ideal. Der Schaft endet unter dem Knöchel, weshalb er keinen perfekten Schutz vor der Umknick-Gefahr bietet, doch lässt er sich dafür schnell an- und auszuziehen und bietet ein komfortables Tragegefühl.

2. Knöchelhohe Wanderschuhe (Kategorie B)
Der höhere Schaft dieses Wanderschuhs schützt Gelenk und Knöchel und eignet sich besonders für kürzere Wanderstrecken im Mittel- und Hochgebirge, jedoch nur auf befestigten Wegen. Da dieser Schuh nicht allzu robust ist wird lediglich leichtes Gepäck empfohlen – also leider nicht das Ideale für eine Hüttentour.

3. Trekkingschuh (Kategorie C)
Dieser Wanderschuh ist perfekt für längere, anspruchsvollere Touren mit viel Gepäck. Auch auf unwegsamen und unbefestigten Wegen bietet er Komfort und Sie sind somit bestens für Wanderungen im Mittel- und Hochgebirge gewappnet. Sogar für Steigeisen ist er teilweise geeignet. Der einzige Nachteil ist das Gewicht des Schuhs und die Zeit, die beim An- und Ausziehen „verloren“ geht.

4. Hochgebirgsschuh (Kategorie D)
Der Hochgebirgsschuh ist der klassische Bergschuh, den wir alle kennen: Mit hohem Schaft sorgt er für einen sicheren Halt und die Besteigung von Gletschern mit Hilfe von Steigeisen stellt keine Hürde mehr dar. Für Touren im Hochgebirge oder in schwerem alpinen Gelände sind diese Wanderschuhe ideal, doch wollen Sie sie lediglich auf normalen Wanderwegen oder für den Nachmittagsmarsch nutzen, sind sie zu steif, schwer und unbeweglich.

Tipp: Mit guter Pflege können Wanderschuhe bis zu 10 Jahren halten, allerdings muss dafür einiges bedacht werden. Zum Beispiel sollten Sie unter keinen Umständen Ihre Wanderschuhe nach einem nassen Marsch unter der Heizung trocken – lieber mit Zeitungspapier ausstopfen und an die Luft stellen. Auch sollten die Schuhe regelmässig mit Imprägnierspray behandelt oder bei Lederschuhen mit Wachs oder Lederfett eingerieben werden, damit die Elastizität bewahrt wird.


Ein schlechter Wanderschuh beschert Ihnen auf Ihren Bergtouren nicht nur Blasen und schlechte Laune, sondern auch Ihre Sicherheit ist in Gefahr. Also Augen auf bei der nächsten Wanderschuhwahl und viel Spass bei Ihrer ersten Tour. In einem nächsten Artikel werden wir Ihnen besonders schöne Wanderrouten für jede Kondition vorstellen.

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