Manch einer würde sich fragen, wieso es überhaupt nötig ist, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, da das Lawinenrisiko auf normalen, abgesicherten Hängen minimal ist. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden in den letzten Jahren stark erhöht, es gibt Warndienste, die rund um die Uhr Informationen zu den entsprechenden Gebieten liefern. Jedoch gibt es immer wieder abenteuerlustige Bergsportler, die sich abseits der Piste austoben wollen. Gehört man zu dieser Gruppe, sollte man sich im Voraus Gedanken machen: Besteht in diesem Gebiet Lawinengefahr? Das Einschätzen von Risiken gehört zu den essenziellen Lektionen im Gebirge, denn abseits der Piste ist Eigenverantwortung gefragt.
Beim Begriff „Triebschnee“ sollten die Alarmglocken läuten. Triebschnee bezeichnet vom Wind verblasener Schnee, der sich an windgeschützten Hangkanten oder Rinnen abgelagert hat und gefährliche Schneebretter bilden kann. Skifahrer sollten diese Stellen daher unbedingt meiden. Ein großes Risiko für Triebschnee besteht an Tagen nach einer langen Kälteperiode, an denen es schneit und windet. Der Wind zerkleinert die Schneekristalle, diese verhaken sich und legen sich dicht nebeneinander ab, wodurch sich massiver Schnee bildet. Daher kommt auch der Spruch „der Wind ist der Baumeister der Lawinen“. Als Merkmal für Triebschnee gelten dünenartig gewellte Schneeflächen, die im Sonnenlicht besonders gut erkennbar sind. Ein hohes Lawinenrisiko besteht außerdem auf sehr steilen Hängen ab einer Steigung von 40%, da hier die Schneemassen natürlich leichter rutschen können.
Regnet es die Tage vor dem geplanten Ausflug, so kann das Wasser zusätzliches Gewicht auf die Schneedecke bewirken und die Bindung der Schneekristalle verschlechtern, sodass sich Wasserkanäle bilden. Die Verbindung des Schnees bricht, eine Lawine kann entstehen. Vorsicht ist außerdem gefragt, wenn ein dumpfes „wumm“-Geräusch beim Betreten der Schneefläche zu hören ist. Dies deutet auf Brüche innerhalb der Schneedecke und damit auf eine großflächig gebrochene Schwachschicht hin. Die sogenannte Schwachschicht entsteht, wenn der zweite Schneefall auf den Altschnee trifft und sich die Bindung zwischen den beiden Schneedecken verschlechtert.
Selbstverständlich ist es am sichersten, sich nur auf gesicherten Pisten abzugeben. Wagt man sich jedoch auch außerhalb der abgegrenzten Pisten, so ist es obligatorisch, vorher die Lawinenwarnungen zu checken. Unser Verhalten bestimmt hier das Risiko. Lawinen sind seltene Ereignisse, die Kenntnis über Gefahren kann uns dennoch Sicherheit bieten.
Tipp: viele Bergschulen bieten Lawinenkurse an, in denen man in einer ein- oder zweitägigen Grundausbildung alles Wichtige zum Thema Gefahren im Schnee und Lawinen erlernt.
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Sehr wichtig in diesem Winter
2017/18 ist sehr schneereicher Winter. Auch beim Winterwandern und Schneeschuhtouren immer auf die Lawinensituation achten. Im Zweifel lieber die Profis in Ihrem Gebiet fragen.
Von: Andre Balzer Am: 08.02.2018