Pilzsammeln im Herbst

Von: Anne Hörz 30.10.2018 09:52

Von Steinpilzen, über Morcheln bis hin zu Eierschwämmen und Maronenröhlingen, finden sich viele leckere Speisepilze in unseren heimischen Wäldern. Ab dem Spätsommer bis in die letzten Züge des Oktobers hinein, können Pilze gefunden, geerntet und verspeist werden, doch während der Suche gibt es Einiges zu beachten. Wir geben Ihnen in diesem Artikel Tipps zu den Verhaltensregeln, der rechtlichen Lage sowie Fundort und Artenbestimmung, damit Ihr nächster Waldspaziergang zur erfolgreichen Pilz-Jagd wird.

Wo wachsen die meisten Pilze?

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Am besten gedeihen Pilze im Wald auf sandigem, feuchten Boden. Da sie schattige Plätze besonders lieben, sind sie häufig unter grossen Bäumen, Felsvorsprüngen oder Ähnlichem zu finden. Speisepilze wie Steinpilz oder Morchel treffen Sie vor allem in Laubwäldern an und da sie es besonders gesellig mögen, lohnt es sich nach grösseren Pilzansammlungen Ausschau zu halten. Seltenere Pilze wie den Maronenröhling oder den violetten Rötelrittling sind geschmacklich sehr lecker und können in Laub- und Nadelwäldern gefunden werden. Verschiedene Champignon-Arten sowie echte Pfifferlinge – auch Eierschwämme genannt – sind Liebhaber von moosigem Boden und Nadelwäldern, weshalb Sie diese Pilzarten eher an Lichtungen oder Waldrändern finden.
Tipp: Ist der Waldbogen nach einem Regenschauer warm und feucht ist dies die perfekte Umgebung für Pilze und eine gute Voraussetzung für einen Fund der Leckereien.

Welche Pilze sind geniessbar?

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Maronenröhling:
Der Maronenröhling liebt saure Böden und ist eher in Nadel- als in Laubwäldern zu finden. Ausserdem wächst er meist in Gruppen, weshalb sie einfacher zu finden sind. Die Hauptsaison des braunen Pilzes ist von Juni bis November.

Steinpilz:
Der Steinpilz gehört nicht nur den beliebtesten, sondern auch zu den bekanntesten Speisepilzen. Er hat seine Hochsaison ab dem Spätsommer bis Ende Oktober und ist leicht mit dem ungeniessbaren und giftigen Gallenröhrling zu verwechseln – also Vorsicht!

Pfifferling:
Der echte Pfifferling – auch Eierschwamm genannt – findet sich am besten in Nadelwäldern, meist im Moos unter Fichten oder Kiefern. Seine Hochsaison ist von Juni bis Oktober.

Morchel:
Die Zeit der Morchel ist leider schon vorbei, da sie hauptsächlich im April und Mail zu finden ist. Also freuen Sie sich aufs nächste Jahr und halten Sie beim Sammeln vor allem unter Eschen Ausschau.

Wie sammelt man eigentlich Pilze?

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Wenn Sie im Herbst in den Wald gehen, um den ein oder anderen Pilz zu finden, dürfen ein paar wichtige Utensilien nicht fehlen. Um zum Beispiel zu bestimmen, welche Pilze geniessbar und welche giftig sind, benötigen Sie unter jeden Umständen ein Pilzhandbuch. Damit können Sie die giftigen oder ungeniessbaren Pilze stehen lassen und gefährden weder Ihre, noch die Gesundheit Ihrer Mitesser. Des Weiteren brauchen Sie einen kleinen Korb oder Eimer, um die gesammelte Beute zu transportieren. Doch wie werden Pilze nun am besten geerntet? Dafür drehen Sie sie ganz vorsichtig aus dem Boden und helfen, wenn nötig, mit einem stumpfen Küchenmesser nach. Das entstandene Loch in der Erde decken Sie am besten etwas zu, damit das Pilzgewebe keinen Schaden nimmt.
Tipp: Ganz junge und ganz alte Pilze lassen Sie lieber stehen, denn diese sind geschmacklich nicht ideal.

Verhaltensregeln

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Die rechtlichen Bestimmungen für Pilze-Sammler variieren von Land zu Land sowie von Kanton zu Kanton. Doch generell gilt in der Schweiz, dass in Natur- und Pflanzenschutzgebieten keine Pilze geerntet werden dürfen. In ungeschützten Naturgebieten herrscht dafür meistens eine Mindestsammelmasse und zum Beispiel im Kanton Bern dürfen pro Person lediglich 2kg Pilze für den eigenen Bedarf gesammelt werden. In manchen Gebieten ist auch organisiertes Sammeln in grossen Gruppen verboten, jedoch setzen alle Länder das sorgfältige Pflücken von Hand sowie ein achtsames Verhalten in und mit der Natur voraus. Bevor Sie auf Pilz-Jagd gehen, sollten Sie sich auf jeden Fall über die individuellen Bestimmungen der Kantone beziehungsweise Bundesländer informieren, um einen Gesetzesbruch zu vermeiden.

Verzehr

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Frisch schmeckt bekanntlich (fast) alles am besten – so auch die selbstgesammelten Pilze. Sie sollten jedoch weder roh verzehrt, noch mit Wasser gewaschen werden. Putzen Sie die Pilze vor dem Kochen einfach mit einem Messer oder einer weichen Bürste und geniessen Sie sie noch am selben Tag in Form von Pilz- Pfannen oder Geschnetzeltem!
Aber Vorsicht! Vor dem Verzehr sollten Sie mit Hilfe eines Pilzbestimmungsbuches oder einem Experten sichergehen, dass die Pilze nicht giftig sind – eine doppelte Kontrolle lohnt sich immer.

Wir wünschen allen viel Spass und Erfolg bei der kommenden Pilzsuche und natürlich guten Appetit!

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Tags: Herbst