Wildkräuter und -blumen sammeln: das Paradies vor der Haustür

Von: Anne Hörz 14.05.2019 00:00
Wildkräuter und -blumen sammeln: das Paradies vor der Haustür

Auch wenn sich die heilende Wirkung von Wildkräutern nicht immer belegen lässt, sind die unscheinbaren Vitamin- und Mineralstoffbomben eine wahre kulinarische Verfeinerung. Mit ein paar grünen Blättern, zarten Blüten oder auch Knospen lässt sich viel für Gesundheit und Geschmacksvielfalt tun – also nichts wie raus und unweit der eigenen Haustür nach Wildkräutern, Blumen oder bestimmten Baumarten Ausschau halten, um das Paradies der Natur bedacht zu nutzen.

Vorsichtsmaßnahmen

Wer sich in der Natur bedient und Wildkräuter oder Blätter für die persönliche Küche sammelt, sollte einige Regeln zum eigenen Schutz und zum Schutz der Natur beachten: Obwohl viele Kräuter Mitteleuropas geniessbar sind ist Vorsicht geboten, denn Pflanzen wie Blauer Eisenhut oder Seidelbast sind hoch giftig und sollten in keiner Salatschüssel auftauchen. Zum eigenen Schutz sollten Sie deshalb im Vorfeld entweder einen Kurs zum Sammeln von Wildkräutern besuchen oder Pflanzen, bei deren Identifikation Sie sich unsicher sind, stehen lassen. Weiter ist zu empfehlen nur dort zu sammeln, wo weder Hunde Gassi geführt werden noch gedüngte Agrarflächen in der Nähe sind – und natürlich vor dem Verzehr immer gründlich waschen.
Um ebenso die Natur zu schützen, sollten Sie das erfolgreich gefundene Kraut mit dem Messer abschneiden, anstatt es auszureissen und natürlich nur so viel ernten, wie Sie tatsächlich für den eigenen Verzehr benötigen.

Bärlauch

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Bei den grünen breiten Blättern lautet das Motto „immer der Nase nach“, denn um den Fundort ausfindig zu machen oder Verwechslungen mit den giftigen Blättern von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen zu vermeiden, ist der knoblauchartige Geruch des Bärlauchs ausschlaggebend. Beliebte Speisen mit dem grünen Blatt sind vor allem Pestos und Suppen aber auch Bärlauch-Gnocchi schmecken hervorragend. Essbar sind neben den Blättern auch die weissen, zarten Blüten.

Malve

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Die Malve wurde bereits in der Antike als Heilkraut verwendet und von den Blüten über die Blätter bis hin zu den jungen Früchten können alle Teile der Blume verwendet werden. Egal ob im Salat oder im Tee, sie gibt dem Essen eine besondere Würze und soll gegen Husten und Entzündungen im Rachenbereich wirken.

Spitzwegerich

Der Spitzwegerich gilt als eine Art Universalkraut, da Blätter, Blütenähren, Wurzel und sogar die Samen verwendet werden können. Die Inhaltsstoffe sollen die Wundheilung fördern und zudem den entstehenden Juckreiz minimieren. Wer sich jetzt fragt, wie Spitzwegerich überhaupt zubereitet werden soll, hat die freie Wahl zwischen roh verzehren oder dünsten, wobei das Wiesenkraut vor allem als Spinatersatz, im Salat oder im Smoothie genossen werden kann.

Brennsessel

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Immer mehr Menschen nutzen die Brennnessel aufgrund ihrer guten Inhaltstoffe, der entzündungshemmenden und harntreibenden Wirkung sowie dem guten Geschmack. Das Kraut macht sich gut im Salat, in Suppen oder als Spinatersatz; wenn Sie die Brennesel jedoch roh verzehren wollen, lohnt es sich zum Beispiel mit einem Nudelholz über die Schmerzen verursachende Seite zu rollen, damit die feinen Härchen geknickt und das Kraut bedenkenlos berührt werden kann.

Veilchen

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Bei der zarten blaslila Blume kann nur die Blüte verwendet werden, doch diese hat es in sich. Sie wird hauptsächlich gegen Beschwerden der Atemwege eingesetzt und als Tee aufgebrüht. Wer eher der süsse Typ ist, kann aus den Blütenblättern auch Sirup zubereiten, doch da das Veilchen nur von März bis Mai blüht, sollten Sie sich beeilen, wenn Sie noch ein paar Blüten finden wollen.

Linde

Bei der Linde können Blätter wie auch Knospen und Blüten verwendet werden. Alles drei eignet sich für leckeren Tee, aber auch als Kapernersatz oder Gemüsezusatz in Salat und Ratatouille kommen die zarten Knospen und Blüten gut zur Geltung.

Dies ist nur eine klitzekleine Auswahl der Vielfalt, die die Natur zu bieten hat. Weitere Wildkräuter wie Sauerampfer, Löwenzahn, Kamille, Gänseblümchen, Schafsgarbe und viele mehr sollten ebenso gekannt, entdeckt und probiert werden.


Wir wünschen viel Erfolg beim Sammeln und Guten Appetit

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