Abwechslungsreiche Natur- und Kulturangebote locken im Sommer wie im Winter Besucher ins Glarnerland. Dank seiner langen Tradition als Produktionsstandort kunstvoller Textilien hat der Kanton im 19. Jahrhundert hohes Ansehen erlangt, dies lässt sich nun auf dem Glarner Industrieweg nachempfinden. Auch geologisch hat der Bergkanton viel zu bieten.
Geografie AttraktionenUngefähr 3200 Meter Höhenunterschied hat der Kanton Glarus aufzuweisen, was sich auch im Klima widerspiegelt. Im Norden die flache Talebene am Walensee, im Süden der Anschluss an die Alpen und den Tödi, den höchsten Gipfel des Kantons. Das Kantonsgebiet entspricht in etwa dem Einzugsgebiet der Linth, die das Glarnerland mehr oder weniger in der Mitte durchfliesst und ihren Weg zum Walensee bahnt. Doch das war nicht immer der Fall. Im Jahre 1807 entschloss man sich, das imposante Linthwerk zu errichten, das den trägen Fluss vom direkten Weg zum Zürichsee ablenkte und damit die Versumpfung der Linthebene verhinderte. Bedeutende Täler sind das Sernf- und Kleintal, die charmanten Dörfchen Heimat bieten, und das Klöntal mit Klöntalersee, das schon von Nobelpreisträger Carl Spitteler gelobt wurde. Besonders beliebt ist das Tal mit seinem Stausee bei Wanderern und Wassersportlern, im Winter bei Schlittschuhläufern. Geologische Wunder lassen sich an vielen Orten des Glarnerlands beobachten. Hier gibt es zum Beispiel den Landesplattenberg bei Engi, Fossilien am Kerenzerberg, Saurierspuren am Tödi oder die Glarner Hauptüberschiebung, die beim Verständnis der Alpenbildung eine grosse Rolle spielt. Apropos Alpen: Das Wintersportangebot im Kanton Glarus ist überraschend gross.
Nebst dem Kanton Appenzell wird die Landsgemeinde, die Urform der Schweizer Demokratie, nur noch im Kanton Glarus praktiziert. Die erste bekannte Zeremonie dieser Art, bei der man durch Handheben abstimmt, fand vor mehr als siebenhundert Jahren statt. Nur noch in kleinen Gemeinden möglich, passt es ideal in den Kanton mit dem kleinsten Hauptort der Schweiz, der inmitten von Bergen liegt. In der Stadt locken spannende Spaziergänge, bei denen man auf versteinerte Schnecken und Muscheln stösst. Zusätzlich erlang das Glarner Kunsthaus in den letzten Jahren stetig an Ansehen, vor allem zeitgenössische Kunst wird dort ausgestellt. Interessante Geschichten erfährt man auch bei einer Führung durch die Produktionsstätte des Schabzigers. Der würzige Frischkäse gilt als das älteste Markenprodukt der Schweiz und ist schon seit über 550 Jahren im Angebot.